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Korean Fried Chicken – Vom Kriegsgericht zur globalen Sensation

Korean Fried Chicken – Vom Kriegsgericht zur globalen Sensation

Lange Zeit dachte ich, dass Korean Fried Chicken nicht wirklich koreanisch sei. Meine Mutter hat es zu Hause nie gekocht – und ehrlich gesagt, wer frittiert schon gerne zu Hause? Es schien mir offensichtlich, dass das Gericht eine US-amerikanische Prägung hat und mit dem weltweiten Hype der koreanischen Küche in den sozialen Medien zusammenhängt.

Doch letztes Jahr bin ich zufällig auf die Netflix-Dokumentation Korean Fried Chicken Rhapsody gestoßen – und habe danach meine Meinung geändert. Die Ursprünge von Korean Fried Chicken reichen viel weiter zurück, als ich dachte.

Die Anfänge: Nach dem Koreakrieg (1950–1953)

Amerikanische Soldaten, die während und nach dem Koreakrieg in Südkorea stationiert waren, brachten frittierte Hähnchengerichte mit ins Land. Doch die massive Verbreitung von Korean Fried Chicken begann erst in den 1970er und 80er Jahren – genau in der Zeit, in der viele Auslandskoreaner Südkorea bereits verlassen hatten. Dazu zählten auch meine Eltern, die Ende der 1960er Jahre nach Deutschland auswanderten. Kein Wunder also, dass meine Mutter dieses Gericht nie zu Hause zubereitet hat – sie hat diesen kulinarischen Boom einfach nicht miterlebt.

Diese Erkenntnis war für mich ein echter Aha-Moment: Während Kimchi, Bibimbap oder Bulgogi als klassische Hausmannskost bei fast allen Koreanern auf der Welt ein fester Bestandteil der Küche waren, blieb Korean Fried Chicken für viele Auslandskoreaner eine verpasste kulinarische Entwicklung.

Die koreanische Revolution des Frittierens

Obwohl amerikanisches Fried Chicken als Inspiration diente, entwickelten koreanische Unternehmer schnell eine eigene Technik, die das Gericht einzigartig machte:

Doppelt frittiert für extra Knusprigkeit: Die Hähnchenstücke werden zuerst bei niedriger Temperatur und dann ein zweites Mal bei hoher Temperatur frittiert. Das Ergebnis? Eine dünne, ultraknusprige Haut – anders als beim dick panierten amerikanischen Fried Chicken.

Die Revolution der Soßen: Anders als in den USA, wo Fried Chicken oft nur gesalzen wird, entstand in Korea eine riesige Vielfalt an Soßen – von süß-scharfem Yangnyeom Chicken bis hin zu Varianten mit Sojasauce oder Honig-Knoblauch.

Chicken & Beer – Die Geburt des „Chimaek“-Trends

Mit der steigenden Wirtschaftskraft Südkoreas in den 1970er und 80er Jahren nahm auch der Konsum von Hähnchenfleisch rasant zu. Immer mehr spezialisierte Fried-Chicken-Restaurants entstanden – und damit auch eine der bekanntesten kulinarischen Traditionen Koreas: Chimaek (치맥), die Kombination aus Chicken (Fried Chicken) und Maekju (Bier).

Chimaek ist ein fester Bestandteil der koreanischen Esskultur geworden. Nach Feierabend genießen viele Koreaner Fried Chicken mit Bier – eine After-Work-Kultur, die sich in den 1990er Jahren verbreitete und besonders während der Fußball-WM 2002 populär wurde.

Nicht „traditionell“ koreanisch, aber absolut koreanisch

Heute ist Korean Fried Chicken nicht nur ein fester Bestandteil der südkoreanischen Esskultur, sondern hat sich als globales Phänomen etabliert. Von New York über London bis Berlin – kaum eine moderne Food-Szene kommt ohne einen Korean Fried Chicken Spot aus. Falls du mehr über dieses Gericht erfahren möchtest, empfehle ich dir die Netflix-Dokumentation „Korean Fried Chicken Rhapsody“ (2021) – eine spannende Reise durch die Geschichte dieses kulinarischen Kultgerichts.