Koreanische Küche

Warum gibt es zu Neujahr Tteokmanduguk?

Warum gibt es zu Neujahr Tteokmanduguk?

Das Essen von Tteokmanduguk (떡만두국), einer Suppe aus Reiskuchen (Tteok) und Dumplings (Mandu), gehört zu den wichtigsten kulinarischen Traditionen des koreanischen Neujahrs. Dieses Gericht ist tief in der koreanischen Kultur und Symbolik verwurzelt und steht für Neuanfang, Wohlstand und Zusammenhalt. Hier sind die Gründe, warum Tteokmanduguk gerade zu Neujahr eine besondere Bedeutung hat:

Symbol für ein neues Jahr und neues Leben

Der Hauptbestandteil der Suppe, die Reiskuchen (Tteok), wird aus gestampftem Reismehl hergestellt und in dünne, ovale Scheiben geschnitten. Diese Scheiben sind weiß und rund, was Reinheit und einen Neuanfang symbolisiert. Ihre runde Form erinnert an alte Münzen und steht für Wohlstand und Glück im neuen Jahr.
Das Essen dieser Suppe wird somit zu einem symbolischen Ritual, das einen harmonischen Start ins neue Jahr einleitet und gleichzeitig die Hoffnung auf ein Leben voller Klarheit und positiver Veränderungen ausdrückt.

Die Bedeutung des Alters und des Übergangs

In der koreanischen Kultur wird das Essen von Tteokguk traditionell mit dem Älterwerden verbunden. Es heißt, dass man durch das Essen dieser Suppe symbolisch ein Jahr älter wird. Besonders für Kinder hat dies eine spielerische Bedeutung: Eltern und Großeltern fragen oft scherzhaft, ob die Kinder ihre Suppe schon gegessen haben, um offiziell „älter“ zu sein. Dieses Ritual ist nicht nur eine kulturelle Eigenheit, sondern auch ein Zeichen für den Übergang – man lässt das vergangene Jahr hinter sich und startet das neue Jahr mit einer klaren und bewussten Handlung.

Mandu als Zeichen für Fülle und Familie

Durch die Zugabe von Dumplings (Mandu) wird aus Tteokguk die reichhaltigere Variante Tteokmanduguk. Mandu haben eine besondere Symbolik: Ihre Form erinnert an kleine Schatzbeutel, die Wohlstand und Fülle repräsentieren. Das gemeinsame Zubereiten von Mandu mit der Familie ist außerdem ein wichtiger Bestandteil vieler koreanischer Haushalte – besonders an Feiertagen wie Seollal.
Dieser Prozess stärkt die familiären Bindungen und betont den Wert von Gemeinschaft und Zusammenarbeit. Mandu in die Suppe zu geben, verleiht ihr nicht nur zusätzliche Aromen, sondern symbolisiert auch den Wunsch nach einem wohlhabenden und harmonischen neuen Jahr.

Ein Gericht voller Harmonie und Balance

Die Kombination aus den weichen, zarten Reiskuchen, den herzhaften Dumplings und der klaren Brühe ist nicht nur kulinarisch ausgewogen, sondern hat auch eine symbolische Bedeutung. Sie steht für Harmonie und Balance – sowohl in den Aromen als auch im Leben. Das Essen dieser Suppe wird als ein Omen für ein ausgewogenes und friedliches Jahr angesehen, in dem Familie, Arbeit und persönliches Wohlbefinden im Einklang stehen.

5. Ein Gericht mit Geschichte

Die Ursprünge von Tteokguk und seinen Varianten wie Tteokmanduguk reichen bis in die Zeit der Joseon-Dynastie (1392–1897) zurück. Damals wurde das Gericht als festliche Speise zubereitet, um besondere Anlässe zu feiern. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Tteokguk zu einem zentralen Bestandteil der koreanischen Neujahrsfeierlichkeiten entwickelt, das sowohl Tradition als auch Moderne verbindet.
Das Rezept selbst wurde im Laufe der Zeit variiert und an die Vorlieben der jeweiligen Region angepasst, was die Vielseitigkeit der koreanischen Küche widerspiegelt.

Das Essen von Tteokmanduguk zu Neujahr ist weit mehr als eine kulinarische Gewohnheit. Es ist ein Ritual, das die Werte der koreanischen Kultur widerspiegelt: Reinheit, Erneuerung, Wohlstand, Zusammenhalt und Harmonie. Jede Schale dieser wärmenden Suppe erzählt eine Geschichte von Tradition und Gemeinschaft – ein unverzichtbarer Start in das neue Jahr für viele koreanische Familien.